9. März 2017
Selten kommt es vor, dass Yago pöbelt. Anderen Artgenossen gegenüber verhält er sich, wie ich schon mehrmals geschildert habe, meist wohlerzogen und freundlich. Täuscht mich mein Eindruck oder entspricht es den Tatsachen, dass unser Yago hin und wieder großen, schwarzen Hunden eine gewisse Abneigung entgegen bringt?
Wir Schapendoezen wurden früher wenig wahrgenommen, da wir reine Gebrauchshunde waren. Unsere Aufgabe bestand hauptsächlich darin, die Herden von den Gebieten mit landwirtschaftlichem Anbau fernzuhalten. Deshalb sind wir ausgezeichnete, schnelle und ausdauernde Läufer! Bei so manchem störrischem Schaf mussten wir uns Respekt verschaffen und nahmen dazu unsere kräftigen Beißerchen zu Hilfe. Die Schäfer züchteten uns Schapendoezen mit auffallend langem Fell, das uns vor Witterung und Bissen schützt. Wir sind auch gewohnt, selbständig zu arbeiten! Vielleicht bezeichnet mich Herrchen gerade deswegen mit "recht eigenwillig"?
Ich beobachte meinen Hund. Er fällt oft in einen unvergleichlichen Trab! Seine Bewegungen sind völlig ökonomisch, keine überflüssige Energieverschwendung. Von Hinterebene, wo sich der schmale Weg in leicht abschüssigen Kehren zum Val Blu hinunter windet, bleibt er gerne etwas zurück und schießt dann wie eine Rakete an mir vorbei, dass es eine Freude ist! Er verfügt auch über eine erstaunliche Sprungkraft und vermag mit allen Vieren gleichzeitig abzuspringen. Es tut wohl, dem munteren Gesellen zuzuschauen und es ist Erholung und Motivation zugleich, auch bei feuchtem, unfreundlichen Wetter lange Wanderungen zu unternehmen.
Auf dem Bild sieht man mich auf einem Plätzchen, das für mich verboten ist! Wenn Frauchen nicht in der Nähe ist, packe ich die Gelegenheit am Schopf! Aber wehe, sie erwischt mich dabei, denn gibt es dicke Schelte und ich schleiche mit hängender Rute in mein Körbchen!